Stromicks?
Wenn Strickkunst auf Comic trifft
Die kultigen Kaffeeflecken-Figuren, die Shromics und ihre lustigen Abenteuer haben mittlerweile nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich viele begeisterte Fans denen sie wirklich ans Herz gewachsen sind.
So ist es auch bei der Künstlerin Andrea Johanna Klingler aus Tirol. Als der Vater und Erfinder der Shromics, der Münchner Autor Herbert Klocke mit der Frage kam, ob sie auch Shromics stricken könne, hat sie - trotz anfänglichen Zweifeln - nicht aufgegeben und so lange gestrickt und getüftelt, bis die ganze Shromics-Familie vollständig vor ihr versammelt war.

Hier erzählt uns die Künstlerin über ihre Arbeit an den gestrickten Shromics:
Hallo Andrea, Du bist ja neu in der Shromics Crew. Erzähl uns doch ein wenig von Dir.
Geboren bin ich in Schwaz, in Tirol. Bevor ich wieder in mein Elternhaus zurückgekehrt bin, habe ich mir in meinem erlernten Beruf, als Kunstverglaserin, den Wind um die Nase wehen lassen.
Bin Jahrgang 57 und habe in Salzburg, Wien, in Fulda und an vielen anderen Orten gearbeitet. Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Wolle. Was allerdings erst in jüngster Zeit
seine Breite und Faszination für mich entwickelt hat.

Deine gestrickten Shromics sind ja wunderbare Exponate in ganz erstaunlicher Gestaltung geworden. Worin bestanden die besonderen Herausforderungen für Dich?

Als Herbert mit seinem Wunsch auf mich zukam, die Shromics zu stricken, hielt ich das für ein fast unmögliches Vorhaben. Aber als echte Tirolerin hab ich gelernt, dass der Gipfel des Berges immer erreichbar bleibt. Und so habe ich das Ganze erst einmal sacken lassen. Dann entstanden Herberts Freaks, wie von ganz alleine. So, wie ich halt arbeite, habe ich sie an einigen arbeitsintensiven Tagen hergestellt.
Welche Materialien außer Wolle hast Du noch verwandt, um den Shromics diese erstaunliche Dreidimensionalität zu geben?
Das klingt seltsam. Obwohl ich seit geraumer Zeit nicht mehr rauche, habe ich Pfeifenreiniger zur Stabilisation eingesetzt. Auch die richtige Größe hinzubekommen war nicht einfach. Waltraud war
zum Beispiel erst recht klein, dann bekam sie die vorliegende Form.
Einige von Herberts Figuren haben es ja in sich und waren bestimmt nicht einfach zu stricken. Erzähle uns doch mal von Deinen Herausforderungen.
Das stimmt. Werner und Klaus, wie auch die dancing queen Herta waren speziell. Werner mit seinem Ballonkopf. Klaus, der Postbote, mit seinem Rucksack haben mir alles abverlangt. War aber toll, als sie schließlich fertig vor mir standen.
Herta, mit dünnen Beinen, gelang mir zum Beispiel erst im zweiten Versuch zu meiner vollen Zufriedenheit. Alles habe ich wie im Fieber gestrickt. Denn wo gibt es noch so friedliche, lustige Figuren wie die Shromics. Da bin ich, als Eure Botschafterin, natürlich mit an Bord.
Welche weiteren Pläne hast Du für deine künstlerische Zukunft?
Durch die Shromics bin ich auf ganz neue Gedanken gekommen. Herbert hat mir gesagt,
dass ja in naher Zukunft weitere weibliche Heldinnen hinzukommen. Auch andere Vorhaben gibt es. Erneut soll in Terfens, wo ich jetzt wieder wohne, ein Basar mit von mir gestrickten Puppen stattfinden. Der letzte war für mich recht erfolgreich. Und vielleicht wage ich mich demnächst an ein aus Wolle bestehendes Berg und Landschaftsmotiv.
Wir danken Dir für das interessante, informative Gespräch und natürlich für Deine einzigartige Arbeit für unser Projekt.
Ich danke Euch ebenfalls. Es war mir eine große Freude, Euch als Shromics-Fan mit meinen Stricknadeln zu begleiten.
Fotos: Manfred Töpfer
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